Im August 2022 startete das Visual Treerisk Asssessment im Bärletwald und im städtischen Friedhof Madretsch. Es handelt sich dabei um einen wesentlichen Beitrag für ein künftiges Projekt in diesem Gebiet. Die Resultate können wie folgt zusammengefasst werden:
- Es gibt wesentlich mehr Starkholz als bisher in den kantonalen Planungsunterlagen ersichtlich war. Von 195 gemessenen Zukunftsbäumen auf rund 3.1 ha Fläche sind:
- 98 Bäume Starkholz (>50 cm BHD), mit 3 – 13 m3 Holz pro Baum!
- 64 Eichen, fast alle Starkholz und mehrheitlich im Bereich BHD 80 – 110 cm.
- 77 Buchen, davon 26 Starkholz.
- Diverse Laubhölzer: Linde, Kirsche, Rosskastanie, Nussbaum, Esche, Bergahorn und Spitzahorn.
- Die dickste Eiche hat einen Brusthöhendurchmesser (BHD) von 111 cm! Wir nennen sie traditionsgemäss „Präsidentin“.
- Die Vitalität ist – trotz grossem Trockenstress – gut bis genügend, so dass die Altbäume zum grossen Teil erhalten werden können.
- Es gibt grossen waldbaulichen Nachholbedarf: Die Zukunftsbäume (ZB) müssen bei der nächsten Holzerei von ihren schärfsten Konkurrenten befreit werden. Pro ZB werden 1-3 Konkurrenten zu entfernen sein, was einer Entnahme von etwa 1/3 entspricht und etwa 400 – 500 m3 Holz ergeben wird.
- Einige ZB benötigen eine Kronenpflege, meistens um gefährliche Dürräste zu entfernen. Diese anspruchsvolle Kletterarbeit wird relativ hohe Kosten verursachen.
- In Sachen Biodiversität darf dieses Gebiet aufgrund der vielen alten Eichen als „Hotspot“ bezeichnet werden, das sehr gut zum angrenzenden Wald der Gemeinde Brügg passt.
- Der Wald wird kreuz und quer intensiv begangen, insbesondere von Hundebesitzerinnen, Sportlern, Kindergruppen und Quartierbewohnenden aus Biel und Brügg.
- Die Wilddichte ist trotzdem ziemlich gross. Das Rehwild duckt sich oder flieht eine kurze Strecke, wenn es aufgescheucht wird. Spechte sind hörbar sehr aktiv.
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