Am 05.12.2024 wurde die ordnungsgemässe Liquidation der UM Services GmbH eingeleitet. Grund sind nicht etwa finanzielle Probleme, sondern eine krasse Einmischung der Berner Steuerbehörden in die Geschäftsfelder der Firma (Stichwort Kreta), die es mir verleidet haben! Bis alle rechtlichen Prozeduren der Firmenauflösung abgeschlossen sind, wird es voraussichtlich Ende 2026. Bis dahin wird das Schweizer Geschäftsfeld (Beratungen zur Zertifizierung und Sicherheitsgutachten für Bäume) wie gewohnt weitergeführt.
Der Südosten Kretas ist touristisch weit weniger entwickelt als die Nordküste oder der Südwesten. Das hat natürlich Vorteile für Tierbegegnungen. In meinem 4. Jahr in dieser Gegend konnte ich folgende ausgewöhnliche Beobachtungen machen:
Schildkröte kommt zur Eiablage an den Strand
Meeresschildkröte (Caretta caretta) kommt am 22.06.2024 17 Uhr zur Eiablage an den Strand von Langada (3 km von Makry-Gialos)
Des weiteren konnte ich im Herbst 2024 mindestens 4x eine Schildkröte längere Zeit unter Wasser beobachten, als ich schnorchelte. Zudem an zwei Orten, als sie an der Wasseroberfläche Luft holte.
Hol mich der Geier!
Dieser „gwundrige“ Gänsegeier installierte sich neben mir am Strand, in etwa 25 m Entfernung! Es geschah im November 2024 in einer abgelegenen Bucht bei Xerokampos. Er blieb dort, bis ich weg war, hüpfte dann ans Ufer und trank Wasser. Vermutlich ist das Meer an dieser Stelle dank einer unterirdischen Quelle weniger salzig.
November 2024 in einer Bucht bei XerokamposAus rund 8 m Distanz aufgenommen!
Ähnlich wie im April und Anfang Mai 2023, als das Carobgarden Eco-House zu 100% belegt war, ist die Nachfrage im Frühling 2024 ebenfalls sehr erfeulich. Jahreszeitlich bedingt fokussieren sich die Aktivitäten auf Pflanzenbeobachtungen (sehr viele Orchideen), Wanderungen, Bike-Touren, Ausflüge und – last but not least – gut essen! Details siehe Blog auf www.carobgarden.ch .
Ab Mitte Mai bis 5. Oktober hat es noch freie Appartements.
In der Zeit vom Januar bis März 2023 sind gleich zwei mächtige Buchen innerhalb der neu definierten Altholzinsel Bärletwald umgefallen. Wie präsentiert sich die Gefahrensituation? Ein Augenschein von Urs Mühlethaler (06.03.2023):
Entwarnung im Brügger Bärletwald
Die anfangs März umgefallene Buche hat die Anwohner aufgeschreckt. Erinnerungen an das Schadenereignis vor rund 8 Jahren wurden geweckt. Diesmal hatten aber alle Glück. Der Baum hat zwar zwei mächtige Eichen gestreift und Äste abgeschlagen, aber es kam diesmal zu keinem Dominoeffekt. Sie stehen also noch und erfüllen ihre Funktion für die Biodiversität. Das Kronenende der Buche kam wenige Meter vor der Strasse zu Boden. Es geht keine Gefahr mehr vom liegenden Baum aus. Wer sich jedoch quer durch den Wald schlägt, muss mit herabfallenden Ästen rechnen (Eigenverantwortung!).
Umgeworfene Buche im Brügger BärletwaldBuchenwurzeln mit Pilzbefall: Der Baum hielt einer mässigen Bisenbelastung nicht mehr stand.Die Eichen blieben stehen, wurden jedoch beschädigt. Ein Ast hängt in der Krone, stellt aber für Wegbenutzer keine Gefahr dar.Die umgefallene Krone reichte nicht ganz bis zur Strasse am Waldrand.Derzeit keine Gefährdung mehr für die Strassenbenutzer.
Angrenzend an den Bärletwald, mit dem sich die UM Services inzwischen sehr intensiv beschäftigt hat (mittels VTA rund 260 Bäume detailliert protokolliert), befindet sich das Längholz. Wer durch den Wald spaziert, merkt kaum den Übergang vom einen Wald in den Anderen. An beiden Orten gibt es idyllische Flecken mit alten Bäumen, die zum Verweilen einladen. Allerdings sind im Längholz die produktionsorientierten Nadelholzbestände deutlich präsenter.
Grosse Teile des Längholzes gehören dem Kanton Bern und werden durch den Staatsforstbetrieb bewirtschaftet. Politischer Auftrag seit einer Neuorganisation, im Auftrag von ex-Regierungsrätin Elisabeth Zölch (1999): Maximale Wertschöpfung durch rationelle Bewirtschaftung zur Entlastung der Steuern (Profitcenter). Doch nicht genug, nun hat der aktuelle Regierungsrat angekündigt, den Staatsforstbetrieb in eine AG umzuwandeln, was diese Ausrichtung noch verstärken wird. Dieser Beschluss ist jedoch noch bis Mitte 2023 offen und kann angefochten werden.
Aus Insiderinformationen weiss ich, dass bei den Fachleuten Eingriffe im Längholz und Bärletwald sehr unbeliebt sind: Die Empörung der Waldbenutzenden ist jeweils gross, wenn ein Holzschlag geplant und angezeichnet wird. Meistens wird nicht verstanden, dass der Eingriff positiv in die Zukunft gerichtet ist, um beispielsweise klimatauglichere Baumarten zu fördern. Die nötigen Eingriffe werden möglichst lange hinausgeschoben und fallen dann umso stärker aus, was die Leute noch mehr empört.
Allerdings gäbe es schon Auswege aus dem Dilemma: An der Berner Fachhochschule in Zollikofen wurde zu meiner Zeit die Vertiefungsrichtung „Urban Forestry“ eingerichtet, welche viel stärker auf Kommunikation und Mitwirkung fokussiert. Wie auch immer, bis jetzt haben die ökonomisch ausgerichteten Spezialisten die Oberhand an den Schaltstellen.
Hier ein paar Dokumente und Beiträge zur Diskussion im Längholz:
Aus Urheberrechtsgründen habe ich die Druckversionen aus dem Bieler Tagblatt nicht verwendet. Abonnenten finden dort ein grosses Angebot an Artikeln und Leserbriefen zum Thema.
Waldpflege für den Bestattungswald, Stand am 27.01.2023
Jetzt darf offiziell mitgeteilt werden, wozu das VTA im Bieler Bärletwald gut ist: Dort soll nämlich noch in diesem Jahr ein Bestattungswald eingerichtet werden, unter der Leitung der Friedhofverwaltung der Stadt Biel/Bienne. Alles ging nun, dank umfangreicher Vorbereitungen, sehr rasch:
Waldbegehung und Probeanzeichnung mit wichtigen Stakeholdern am 16.01.23
Medieninfo für die breite Bevölkerung am 20.01.23
Anzeichnung des Pflegeingriffes, zusammen mit dem Revierförster Benno Hadorn von der Burgergemeinde Biel und Projektleiter Christoph Iseli von see-land.plan am 24.01.23
Ab 25.01.23 Ausführung des Pflegeeingriffes mit Vollernter und traditionellen Fällmethoden durch die BG Biel. Es pressierte, weil derzeit sehr günstige Witterungsverhältnisse sind (trocken und gefroren) und damit die Bodenschäden minimiert werden konnten. Drei Tage später sind die Fällarbeiten bereits abgeschlossen worden.
In der KW 5 ist das nutzbare Holz abtransportiert. Dann kehrt wieder Ruhe in diesem Waldstück ein.
Im August 2022 startete das Visual Treerisk Asssessment im Bärletwald und im städtischen Friedhof Madretsch. Es handelt sich dabei um einen wesentlichen Beitrag für ein künftiges Projekt in diesem Gebiet. Die Resultate können wie folgt zusammengefasst werden:
Es gibt wesentlich mehr Starkholz als bisher in den kantonalen Planungsunterlagen ersichtlich war. Von 195 gemessenen Zukunftsbäumen auf rund 3.1 ha Fläche sind:
98 Bäume Starkholz (>50 cm BHD), mit 3 – 13 m3 Holz pro Baum!
64 Eichen, fast alle Starkholz und mehrheitlich im Bereich BHD 80 – 110 cm.
77 Buchen, davon 26 Starkholz.
Diverse Laubhölzer: Linde, Kirsche, Rosskastanie, Nussbaum, Esche, Bergahorn und Spitzahorn.
Die dickste Eiche hat einen Brusthöhendurchmesser (BHD) von 111 cm! Wir nennen sie traditionsgemäss „Präsidentin“.
Die Vitalität ist – trotz grossem Trockenstress – gut bis genügend, so dass die Altbäume zum grossen Teil erhalten werden können.
Es gibt grossen waldbaulichen Nachholbedarf: Die Zukunftsbäume (ZB) müssen bei der nächsten Holzerei von ihren schärfsten Konkurrenten befreit werden. Pro ZB werden 1-3 Konkurrenten zu entfernen sein, was einer Entnahme von etwa 1/3 entspricht und etwa 400 – 500 m3 Holz ergeben wird.
Einige ZB benötigen eine Kronenpflege, meistens um gefährliche Dürräste zu entfernen. Diese anspruchsvolle Kletterarbeit wird relativ hohe Kosten verursachen.
In Sachen Biodiversität darf dieses Gebiet aufgrund der vielen alten Eichen als „Hotspot“ bezeichnet werden, das sehr gut zum angrenzenden Wald der Gemeinde Brügg passt.
Der Wald wird kreuz und quer intensiv begangen, insbesondere von Hundebesitzerinnen, Sportlern, Kindergruppen und Quartierbewohnenden aus Biel und Brügg.
Die Wilddichte ist trotzdem ziemlich gross. Das Rehwild duckt sich oder flieht eine kurze Strecke, wenn es aufgescheucht wird. Spechte sind hörbar sehr aktiv.
Haben Sie gewusst, dass Brügg eine botanische Perle beherbergt? Gleich neben dem Friedhof Lutzematt, zwischen Bahnlinie und Industriestrasse, befindet sich ein kleiner Parkwald mit einem überraschend grossen Anteil an Baumarten aus Amerika und Ost-Asien. Auf nur 0.67 Hektaren habe ich 49 verschiedene Baumarten kartiert, die Sträucher noch nicht mitgerechnet! Damit man dies einordnen kann: Gemäss WSL in Birmensdorf gibt es in der Schweiz, basierend auf dem Landesforstinventar, 7 Nadelholz- und 40 Laubbaumarten, die als einheimisch gelten.
Kartierung der Top Raritäten im Lutzematt Parkwald (die „gewöhnlicheren“ Baumarten befinden sich auf anderen Karten)
FAQ
Woher kommt diese Vielfalt? Werkhofmeister Beni Lehmann hat mir erzählt, dass er seine Lehre als Blumengärtner bei der Gärtnerei Winzenried gemacht hatte. Diese hatte dort eine Baumschule, die sie vor 30 – 40 Jahren aufgegeben hatte.
Worin besteht die Herausforderung? Nirgendwo in der Schweiz ist mir ein Ort bekannt, wo all diese Bäume in waldähnlicher Konkurrenz stehen und gegenseitig um das Licht kämpfen – einige mit mehr Erfolg als andere. Nun ist der Zeitpunkt erreicht, wo dringend eine positive Auslesedurchforstung nötig ist, um die Raritäten zu erhalten.
Sind dies nicht Neophyten, die man ausmerzen sollte? Tatsächlich kann diese Frage von zwei Seiten betrachtet werden: Einerseits sind die Exoten tatsächlich Neophyten, andererseits werden diese auch andernorts in Parks und Arboreten gehegt und gepflegt, z.B. im grossartigen Arboretum Aubonne. Wichtig ist zu beobachten, ob es vor Ort und im benachbarten Pfeidli Wald Anzeichen von invasiver Verjüngung gibt (analog dem Kirschlorbeer im Bärletwald). Mir ist diesbezüglich noch nichts Negatives aufgefallen.
Und die Zugänglichkeit zu diesem Juwel? In der Tat ist es derzeit nicht sehr angenehm, sich im Bestandesinnern zu bewegen. Vielleicht lässt sich die Einwohnergemeinde Brügg, die Besitzerin dieses Grundstücks ist, dazu bewegen, einen Spazierweg zu bauen. Interessierte Bürger finden hier das Vorprojekt, die tabellarische Auswertung und die Kartierung.
In der ersten Märzwoche 2022 wurde die zweite Etappe der Baumpflege am Brügger Waldrand durch die Forstunternehmung Hofstetter ausgeführt. Der behandelte Waldabschnitt präsentiert sich in einem sehr ansprechenden Zustand, für die Biodiversität wurde das Maximum herausgeholt und die unmittelbare Sicherheit auf der Asphaltstrasse sowie in der talseitigen Ecke beim Rainpark sollte für längere Zeit gewährleistet sein. Trotzdem ist bei starkem Wind und bei Spaziergängen auf den kleinen Trampelpfaden Vorsicht geboten, denn im Bestandesinnern hat es weiterhin absterbende Bäume und viele dürre Äste in den Baumkronen!
Hier ein paar Eindrücke nach Abschluss der Arbeiten:
Die Eiche beim Rainpark kann sich wieder in Richtung Licht entwickelnBiotopbäume stumpen statt fällen Sicherungsarbeiten in viel begangener WaldeckeBuche, 150 Jahre alt (gezählt)Eingriff 2021: Gut erholte EichenSanfte Korrektur an hängender EicheVon unten sah diese Buche harmlos aus……doch es war höchste Zeit sie zu fällen!Wir wünschen schöne Stunden an der lauschigen Waldecke!
Am 19.02.2022 fand der Infoanlass der Gemeinde Brügg zum Thema Bärletwald statt. Mit rund 60 Teilnehmenden war er sehr gut besucht. Urs Mühlethaler von der UM Services GmbH hat dort seine weiterentwickelte Methode des „Visual Tree Risk Assessments (VTA)“ am konkreten Beispiel erklärt. Nebst Vitalität und Stabilität eines Baumes werden auch die ökologischen Werte angesprochen. Daraus lassen sich nach objektiven Kriterien folgende Massnahmenkategorien pro Baum herleiten:
Baumpflege
„Stumpen“
Fällen
Kein Eingriff, nur periodische Überwachung
Die Massnahmen für diese Etappe können hier eingesehen werden.
Dieses Vorgehen wurde von Natur- und Vogelschutzexperten Michael Lanz als vorbildlich für die Schweiz bezeichnet, siehe auch Berichterstattung vom 21. Februar im Bieler Tagblatt.
Ab 28. Februar (je nach Wetterverhältnissen) wird die zweite Etappe der Eingriffe am Bärlet Waldrand realisiert. Während 2-3 Tagen wird dort aus Sicherheitsgründen der Durchgang zeitweise blockiert sein.